Bundesweit einmalig: Erste "Fachwirte für Konfliktmanagement" des JJVB-Pilotprojektes

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Furth. Am vergangenen Wochenende konnten zehn Ju-Jutsuka ihre Zertifikate des Pilotprojektes „Fachwirt für Konfliktmanagement und Selbstverteidigung“ aus den Händen der Präsidentin des JJVB, Eva Straub, und des Gewaltpräventionsbeauftragten des Verbands, Fritz Schweibold, entgegennehmen. Die Prüfung fand in den Räumen der Mittelschule Furth statt.

Im November und Dezember 2016 fanden im Bildungszentrum „Kloster Furth“ bei Landshut die deutschlandweit einmaligen Qualifizierungsmodule zur Seminarreihe statt. Der Ju-Jutsu-Verband Bayern hatte unter Leitung von Fritz Schweibold, Referent für Gewaltprävention im Verband, Walter Knör, langjähriger Lehrreferent im JJVB, und einem Kompetenzteam eine entsprechende Ausbildung erarbeitet. Initiiert und angestoßen wurde das Projekt durch die Präsidentin des JJVB.

Die Ausbildung wurde von 18 Sportlerinnen und Sportlern aus ganz Bayern besucht. Sie ist Teil eines Gesamtkonzepts mit praktischen und theoretischen Lerneinheiten.

Mit der Ausbildung soll qualifizierten Sportlern der Selbstverteidigungssportart Ju-Jutsu die Möglichkeit geschaffen werden, institutionsüberreifend Seminare und Workshops zur Thematik „Gewaltprävention an Arbeitsplätzen“ anzubieten und durchzuführen. Außerdem sollen die Urteils- und Handlungssicherheit ausgebaut und unterstützt werden. Die Teilnehmer sind nach der Qualifizierung in der Lage, selbständig Workshops, Seminare, Informationsveranstaltungen und Beratungen durchzuführen und themenbezogene Vorträge zu halten. Der Fokus liegt dabei nicht primär auf der Anwendung von Selbstverteidigungstechniken, vielmehr sollen nach Durchführung einer Gefährdungsanalyse kommunikative Konfliktlösungen und Deeskalationsstrategien zum Einsatz kommen. Selbstverständlich ist als „ultima ratio“ auch die Erfahrung als Selbstverteidigungssportler gefragt und entsprechende Techniken kommen nach Abwägung verschiedener Gesichtspunkte zum Tragen. Im medizinischen und pflegerischen Bereich sind dies beispielsweise patientenschonende Ausweich-, Abwehr-, Flucht- und Interventionstechniken.

Der Ju-Jutsu-Verband Bayern setzt konkret auf eine grundlegende Qualifizierung und Vernetzung der Fachkräfte bzw. Fachwirte. Neben der Vermittlung von Kenntnissen über aktuelle Strategien und Erkenntnissen zur Thematik „Gewaltprävention an Arbeitsplätzen“ zählen zudem eine praxisorientierte Unterstützung sowie das Angebot von Aufbau- bzw. Intensivierungsseminaren dazu.

Inhalte der Schulungen waren schwerpunktmäßig Methodenvermittlung, rechtliche Aspekte sowie Grundlagen für Konfliktmanagement, Deeskalation und Gesprächsführung.

Neben einer schriftlichen Prüfung war auch ein Praxisprojekt, das bis zum Prüfungstermin ausgearbeitet und umgesetzt sein sollte, prüfungsrelevant. Inhalte daraus wurden der Prüfungskommission und den Teilnehmern präsentiert sowie praktische Inhalte daraus vorgeführt. Die Prüfungskommission zeigte sich mit den Ergebnissen der Präsentation und der schriftlichen Abfrage sehr zufrieden.

Neben den bereits genannten Akteuren gehören dem Kompetenzteam, die unter anderem als Referenten bei der Ausbildung eingesetzt werden, an: Annemarie Besold, Heike Bittner, Bernd Huber, Andreas Riederer, Sonja Schmid und Peter Zehetmaier.

Zielgruppen für das Seminarangebot der ausgebildeten Fachwirte sind Rettungsdienst und Feuerwehr, Sicherheits- und Bewachungsdienste, Pflegekräfte und Mitarbeiter von Kliniken und Krankenhäusern, Schulen und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, Verkehrsbetriebe und öffentliche Einrichtungen, Ämter und Behörden sowie Unternehmen.

Im Jahr 2017 wird eine weitere Ausbildung im Sportcamp Inzell durchgeführt. Anmeldungen hierfür liegen bereits vor.  Termine für die beiden Schulungsmodule sind: 27. bis 29. Oktober und 24. bis 26. November. Der Prüfungstermin im Frühjahr 2018 wird mit den Teilnehmern und der Prüfungskommission bei einem der Schulungsmodule festgelegt.

Weitere Informationen auf der Homepage des JJVB unter „Verband – Service/Downloads – Anmeldeformulare. Selbstverständlich geben auch alle Mitglieder des Kompetenzteams entsprechend Auskunft.

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Bericht und Fotos: Fritz Schweibold