Landeslehrgang Wurf- und Hebeltechniken

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Rund zwanzig Ju-Jutsuka waren am Samstag, den 12.03.2022 beim Landeslehrgang Wurf- und Hebeltechniken mit Wolfgang Wegner (7. Dan) zu Gast in Rosenheim.

Aus allen Ecken Bayerns trafen sich rund 20 Ju-Jutsu in Rosenheim zum Landeslehrgang Technik mit Wolfgang Wegner. Nach der langen Corona-Zwangspause freuten sich alle Anwesenden, endlich wieder mit Gleichgesinnten aus anderen Vereinen auf der Matte stehen zu können, und das noch dazu mit einem der höchst-graduierten Referenten Bayerns. Wolfgang Wegner, 7. Dan, gilt landesweit nicht nur als herausragender Techniker in allen Bereichen, sondern insbesondere als Ikone für Wurf- und Hebeltechniken.

Im ersten Teil der vier äußerst kurzweiligen und lehrreichen Stunden führte Wolfgang die Teilnehmer sowohl behutsam als auch anspruchsvoll an die Prinzipien grundlegender Würfe heran und baute darauf im zweiten Teil mit grundlegenden Hebeltechniken auf. Dabei legte er großen Wert darauf, dass für Würfe und Hebel gleichermaßen gilt, dass sie ohne Bewegung und Gleichgewicht brechen nicht funktionieren. Und so zog sich die „Bewegung“ als Grundlage für alle Techniken durch den ganzen Lehrgang.

Nach kurzem, effektivem Aufwärmen startete Wolfgang mit der Wiederholung von Würfen aus den ersten Kyu-Graden. Auch wenn er das Niveau der Gruppe insgesamt lobte, entging seinem geschulten Auge kein noch so kleiner Fehler. So gab er auch höher graduierten Teilnehmern immer wieder entscheidende Hinweise und Tipps zum Feinschliff ihrer Technik. Im Anschluss daran befasste sich Wolfgang intensiv mit den sehr anspruchsvollen Techniken Schenkelwurf und Hüftfegen. Er betonte dabei, dass diese zwei Würfe landesweit viele Ju-Jutsuka zu ihren Schwachstellen zählen, was sich auch in den Gürtelprüfungen zeigt.

Wolfgang erklärte nicht nur die Prinzipien dieser Würfe sehr anschaulich, sondern gab zudem auch wertvolle Hinweise zum effektiven und korrekten Einsatz von Bewegungslehre dafür. Aufgrund der kleinen Teilnehmergruppe war es ihm möglich, jedem Einzelnen individuelle Korrekturen und Tipps zu geben, um so die Wurfausführung der Teilnehmer zu verbessern. Der auch für gute Techniker oft herausfordernde Körperrückstoß aus dem Programm zum 2. Dan bildete den Abschluss der Wurfeinheit und forderte abschließend die Teilnehmer nochmal koordinativ heraus. Aber auch hier verstand Wolfgang es hervorragend, die wesentlichen Prinzipien herauszustellen, so dass jeder Teilnehmer seinen persönlichen Erfolg hatte.

Wie in Rosenheim üblich versüßte ein reichhaltiges Kuchenbuffet mit frisch gebrühtem Kaffee die Pause. Frisch gestärkt ging es danach dann mit Hebeltechniken weiter. Wie schon bei den Wurftechniken stand auch beim Kipphandhebel der Einsatz effektiver und effizienter Bewegung im Fokus für eine funktionierende und präzise Technik.

Ausgehend vom Kipphandhebel zeigte Wolfgang sowohl eine ökonomische Möglichkeit, den Gegner in die Bauchlage zu zwingen, als auch eine sehr wirkungsvolle Aufhebe- und Transporttechnik. Den Abschluss der Hebeltechniken bildete der Armriegel von innen bei Bodenlage des Gegners, der bei vielen Ju-Jutsuka nur bedingt funktioniert. Durch den entscheidenden Tipp einer Drehung des Arms im richtigen Winkel sowie dem richtigen Umschlingen des gegnerischen Arms, konnte Wolfgang den Teilnehmern eine verlässlich wirksame Technik mit auf den Weg geben.

Nach anspruchsvollen, lehrreichen und kurzweiligen vier Stunden, in denen konzentriert, ernsthaft, aber auch mit viel Spaß trainiert wurde, endete der Lehrgang ohne Verletzungen mit glücklichen Teilnehmern. Allen, die nicht dabei waren sei gesagt: Ihr habt was verpasst! Und an unseren Wolfgang: vielen herzlichen Dank für den herausragenden Lehrgang!

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Text: Lisa Brunner, Andi Kaufmann

Fotos: Andi Kaufmann