Menschen in freier Wildbahn

Kategorie:

Interview von Peter Günther, Medienreferent Ju-Jutsu Bayern, mit Horst Suck, Abteilungsleiter Ju-Jutsu, TSG 08 Roth und Autor des Buches „Menschen in freier Wildbahn“.

Im Profil

Horst Suck, Ju-Jutsu seit 2000, 4. Dan, Polizeibeamter und Gründer der Abteilung JJ, 2008, bei der TSG 08 Roth. Horst hat den Trainer C für Breiten- und Leistungssport und Trainer B für Gewaltprävention.

Peter: Horst, seit zwei Monaten ist dein Buch „Menschen in freier Wildbahn“, der Leitfaden für selbstbewusstes Verhalten in Konfliktsituationen, veröffentlicht worden.

Was hat dich bewogen, dieses Werk zu verfassen? Auf welche Erfahrungen kannst du zurückgreifen und woher kommt das Wissen über ein selbstbewusstes Verhalten in bestimmten Situationen?

 

Seit nun mehr als 15 Jahren geben wir regelmäßig Kurse und Seminare und haben uns mit unseren FDS-Seminaren auf die Themen Deeskalation, Kommunikation und Selbstschutz spezialisiert. FDS steht für „Fühl Dich Sicher“. Es geht um das Gefühl der Sicherheit das durch unsere Seminare gestärkt wird. Nachdem wir uns stetig weiterentwickeln war es meiner Meinung nach Zeit, das Wissen und die Erfahrungen kompakt in ein Buch zu packen. Zunächst nur für FDS Seminarteilnehmer und jetzt seit einigen Monaten auch für die breite Öffentlichkeit verfügbar.

Wenn man sich seit 25 Jahren mit dem Thema Selbstverteidigung beschäftigt, entwickelt man zwangsläufig über die Jahre einen anderen Blick. Regelmäßiges Training auf der Matte – immer den Fokus auf praxistaugliche Selbstverteidigung gerichtet – prägt einen. Nicht zuletzt aufgrund meines Berufes war ich selbst schon in vielen unzähligen heiklen und teils gefährlichen Situationen, in denen ich auf den Ju-Jutsu-Erfahrungsschatz zurückgreifen konnte um die Situation bestmöglich zu meistern.

Nachdem wir unser Seminarkonzept „FDS“ ins Leben gerufen haben, hatte man sich auch intensiver mit den Themen Deeskalation und Kommunikation befasst.

 

Das Buch sollte also kein theoretischer Ratgeber, sondern ein praktischer Leitfaden sein?

 

Ja, das ist mir sehr wichtig. Keine Frage das theoretisches Wissen wichtig ist, jedoch muss man auch in der Lage sein, dass erworbene Wissen in der Praxis umsetzen zu können. „Menschen in freier Wildbahn“ beschreibt beispielsweise keine theoretischen Kommunikationsmodelle, sondern gibt auf konsumierbarer Art und Weise praxistaugliche Impulse, so dass jeder damit etwas anfangen kann. 

   

Spielen sich die Ausnahmesituationen und die darin enthaltenen Einblicke in das menschliche Verhalten im beruflichen, privaten oder sportlichen Kreis ab?

 

Das Buch trägt den Titel „Menschen in freier Wildbahn“. Damit sind Menschen gemeint die dir tagtäglich über den Weg laufen. Da spielt der berufliche oder private Kontext keine Rolle. Überall wo Menschen aufeinandertreffen besteht die Möglichkeit auf Konflikte zu treffen. Mal sind es alltägliche zwischenmenschliche Herausforderungen, die auch jeder von uns ohne große Schulung meistern kann. Jedoch gibt es möglicherweise auch Situationen die als Ausnahmesituationen bezeichnet werden können – und da ist es egal welcher Mensch vor dir steht.  

 

Gibt es Anleitungen, Verhaltensregeln, bestimmte Methoden und Ratschläge, um diese Konflikte zu meistern?

 

Wie bereits beschrieben war es mir wichtig mit dem Buch den Menschen etwas praxistaugliches an die Hand zu geben. Meine Erfahrung zeigt, dass jede Ausnahmesituation anders ist. Deine persönliche Verfassung ist nicht immer gleich und dein Gegenüber wird sich auch immer wieder unterschiedlich verhalten. Demzufolge wäre es falsch den Lesern ein „Rezeptbuch“ an die Hand zu geben das beschreibt, was der Leser in der oder jenen Situation zu tun hat. Vielmehr stellt das Buch Werkzeug zur Verfügung und jeder Einzelne entscheidet für sich selbst, welches „Werkzeug“ er für die jeweilige Situation verwendet, um die Situation bestmöglich zu meistern.   

 

Sind im Inhalt auch „Lernteile“ dabei, um in eventuellen herausfordernden Situationen richtig zu handeln?

 

In dem Buch erfährt der Leser auch interessante Hintergründe die für eine professionelle Deeskalation förderlich sind. Um das Beste aus dem Buch für sich selbst herauszuholen, ist es natürlich zu empfehlen die darin genannten Ratschläge in der täglichen Praxis anzuwenden und auszuprobieren. So verbessert man seine Skills und schafft es Ausnahmesituationen souveräner zu begegnen.  

 

Versprechen solche Deeskalationstechniken in der Praxis Erfolg, und wurden diese auch in anderen Institutionen, zum Beispiel in Form von Seminaren, schon angeboten und trainiert?

 

Es wäre unseriös zu behaupten, dass die beschriebenen Deeskalationstechniken immer einen Erfolg versprechen. Wir wissen alle, dass es keine 100%ige Sicherheit gibt. Die wird es auch nie geben. Allerdings was ich versprechen kann ist, dass die Wahrscheinlichkeit, eine Ausnahmesituation erfolgreich zu meistern, deutlich höher ist, wenn man die beschriebenen Techniken beachtet und richtig anwendet.    

 

Inwiefern gibt es Rückmeldungen, Erfahrungswerte, die zeigen, dass die vermittelten Techniken den entscheidenden Unterschied machen können?

 

Das Buch wurde in Anlehnung an die FDS Seminare geschrieben. Unser spezielles FDS Seminarkonzept kommt gut an und die Rückmeldungen und das Feedback von Behörden und Institutionen sind durchweg positiv. Die FDS Seminare haben einen deutlichen Mehrwert für die Teilnehmer was mich natürlich sehr freut.

 

Horst, vielen Dank für deine ausführlichen Informationen. Ich glaube, dass es eine wertvolle Bereicherung, ein Wegweiser und eine Inspiration für viele in diesem Bereich darstellen wird.

Kontaktdaten FDS:

Homepage: www.fds-seminare.de

Ansonsten auch auf:  YouTube, LinkedIn, Facebook und Instagram

  • Buch und Social Media
  • Horst_Suck-3
 

 

Peter Günther, JJVB; Info u. Bilder: Horst Suck