Bamberg. Das Knie gerade hochziehen auch beim Halbkreisfußtrittvorwärts und beim Schulter- oder Hüftwurf tief heruntergehen, aber mit aufrechtem Oberkörper: Diese beiden Grundregeln des Ju-Jutsu ließen die Referenten und erfahrenen Wettkämpfer Christian „Poldi“ Bold und Georg „Schorsch“ Knebl die Teilnehmer des dritten Lehrgangs von Karigane Bamberg ein ums andere Mal einüben.
In der Hans-Jung-Halle in Breitengüßbach hatte Christian Bold (TSV Nördlingen) seinen Schwerpunkt auf die saubere Ausführung scheinbar einfacher Atemitechniken wie Handinnenkantenschlag zum gegnerischen Kopf gelegt und hier zum Beispiel besonders darauf geachtet, dass die gut 30 Ju-Jutsuka mit der Schlaghand keine ausladenden bogenförmigen Bewegungen machen, weil nur der direkte Weg der schnellste und effektivste sei und der Gegner die Technik andernfalls zu leicht vorhersehen könne. „Gerade in Richtung Schultereck schlagen und dann im letzten Moment die Hand zum Kopf drehen“, lautete Poldis Devise.
Schorsch Knebl ging es in seiner Einheit darum die Grundlagen der Wurftechniken nach vorne einzuschleifen. Ob Hüftwurf, Schulterwurf oder Schulterzug, das konnte sich jeder selbst aussuchen. Dafür musste aber das Gleichgewichtbrechen passen und das Eindrehen so geschehen, dass die eigene Hüfte bei aufrechtem Oberkörper deutlich unter dem Schwerpunktdes Partners positioniert wurde, was Schorsch in zahlreichen Übungsschritten festigte. Dann ging es ans Abwerfen – und hier wird den Lehrgangsteilnehmern vor allem die Übung im Gedächtnis bleiben, bei der der passive Partner rhythmisch springen musste und der Aktive sehend oder blind den Moment der „gegnerischen“ Aufwärtsbewegung erwischen musste, um den Wurf perfekt durchzuziehen.
Mit dem Trainieren zweier Bodentechniken und einem anschließenden Bodenrandori mit mehrfachem Partnerwechsel endete der gut dreieinhalbstündige Lehrgang, bei dem die Karigane-Mitglieder „Einiges mit nach Hause nehmen können“, wie Vereinsvorsitzender Harald Mehnert erfreut feststellte.
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Bericht und Fotos: Martin Sage