Frauen SV: Starke Frauen wehren sich

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Germering. „Halt!“ „Stopp!“ „Lassen Sie mich in Ruhe!“ Das Dojo in der Kerschensteiner Schule in Germering ist erfüllt von lauten Frauenstimmen. Der Selbstverteidigungskurs für Frauen ist voll im Gange und nach und nach setzen die neun Teilnehmerinnen im Alter von 14 bis 56 Jahren die Energie frei, die bislang mehr oder weniger verborgen in ihnen geschlummert hat.

Selbstverteidigung ist kein Spaziergang. Zur Abwehr unerwünschter Übergriffe werden Kraft, Mut, Ausdauer und ganz besonders ein starker Wille benötigt. „Die Fähigkeit zur Selbstverteidigung steckt in jeder von uns“, erklärte Astrid Staudt, Kursleiterin FrauenSelbstsicherheit vom SC Unterpfaffenhofen-Germering. Doch im normalen, friedlichen Leben liegt diese Kraft unter der Oberfläche und muss im Ernstfall geweckt werden. Das kostet ohne Vorbereitung Überwindung. Aber je mehr sich frau mit der Gefahr auseinandersetzt, desto schneller kann sie ihre Verteidigungs-Ressourcen aktivieren.

Bevor es soweit kommt, widmen sich die Referenten Ottmar Thalmeier und Astrid Staudt, die nach dem Kurskonzept des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes lehren, der Prävention und der Selbstbehauptung. Wo lauern Gefahren? Wie bereite ich mich darauf vor? Ab wann sage ich, wenn mir etwas nicht gefällt? Spielerisch werden Szenen, die den Teilnehmerinnen Angst machen, nachgestellt. Willenskraft, Selbstbewusstsein und offensives Verhalten werden gestärkt.

Im Theorieteil werden unrealistische Szenarien durch polizeiliche Statistiken relativiert. „Darf ich mich überhaupt wehren?“, ist die zentrale Frage, die sich die Frauen stellen. Im Kurs werden deshalb der Notwehrparagraf und auch der Notwehrexzess besprochen. Otti zeigt den Teilnehmerinnen Pfefferspray, Trillerpfeifen, Schrillalarm, Elektroschocker sowie weitere Hilfsmittel und erläutert die Vor- und Nachteile dieser Hilfsmittel.

Verblüffend einfache, weil natürliche Abwehrtechniken, sind aber das erste Mittel der Wahl. Sie geben den Teilnehmerinnen das Bewusstsein, dass sie von Natur aus alle Dinge zur Selbstverteidigung besitzen. Die „Waffen der Frau“ werden einmal ganz neu definiert.

Am Schluss des Kurses gilt es das Erlernte unter möglichst realitätsnaher Stressbedingung zu probieren. Dazu zieht Otti den Schutzanzug an. So können die Teilnehmerinnen mit ungebremster Kraft die Techniken an den Mann anbringen. Nach diesem Kampf ist jeder Frau klar, wie viel Kraft in ihr steckt.

Am Ende des Kurses fühlten sich alle Frauen durch das neue Wissen und die Erfahrung, sich verteidigen zu können, gestärkt. Stolz nahmen sie ihre Urkunden in Empfang.

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Bericht und Fotos: Astrid Staudt