Trainer-Ausbildung: Die Erfolgsgeschichte geht 2018 weiter

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 Oberhaching.Die erste Runde in der Trainer C Ausbildung 2018 ist geschafft – und hat begeistert. Andreas Hötzinger, Lehrreferent des Ju-Jutsu Verbandes Bayern (JJVB), und Darian Dragut, Mitglied im JJVB-Lehrteam, boten den Anwärtern in der Sportschule Oberhaching eine vielfältige, praxisorientierte, hochkarätige erste Ausbildungseinheit.

Zum »Warm-up« einer vollbepackten Woche erfolgten am ersten Tag die Begrüßung und einem Kennenlernen der Teilnehmer sowie eine Rundführung durch die Sportschule. Danach ging es von morgens 7 Uhr bis abends 22 Uhr von einem spannenden Thema ins andere und ließ den Teilnehmern kaum eine Verschnaufpause. Dies erfolgte in optimaler Abwechslung vom Dojo in den Lehrsaal, sodass die Zeit schnell verflog. Die Teilnehmer, die aus den unterschiedlichsten Regionen Bayerns sowie mit unterschiedlichsten Erfahrungswerten sowie Trainingsschwerpunkten zur Aus- und Weiterbildung zusammenkamen, bekamen nicht nur einen oberflächlichen Einblick in die Aufgabenbereiche eines Trainers, sondern erhielten einen intensiven methodisch didaktischen Lehrgang der Extraklasse.

Der Trainer ist ein Vorbild
Wie können Traineranwärter sich am besten auf das neue Aufgabengebiet vorbereiten und das notwendige Handwerkzeug dazu lernen? Das funktioniert besonders gut, wenn die Ausbilder es »einfach« vorleben und auf der Matte sowie im Lehrsaal ein »Benchmark« setzen, an dem man sich orientieren und später an sich selber arbeiten bzw. wachsen kann.

So wurde beim An- & Abgrüßen sowie der Etikette begonnen, ehe es weiter zu viel Wissenswertem zu den Themen wie das Auf- und Abwärmen, Bewegungsformen und Falltechniken weiterging. Techniken wurden zerlegt und methodisch in einer Reihe aufgebaut, sodass man Ju-Jutsu Schülern schnell und spielerisch Dinge vermitteln kann. Spielerisch funktioniert oft mit Hilfsmittel gut und so kamen auch viele Trainingshilfsmittel von Pratzen über Gürtel, Medizinbällen oder Markierungsstangen bis hin zu Markierungsklebeband etc. zum Einsatz. Es wurde also nicht mögliche Trainings in der Theorie besprochen, sondern in vielen Stunden in der Praxis getestet und umgesetzt.

Wie man eine Lehreinheit grundlegend plant und mit welchen Lehrmethoden man dazu je nach Gruppe bzw. Personenkreis verwendet, waren die nächsten wichtigen Informationen für die Traineranwärter. Wenn Techniken vermittelt wurden, treten in der Regel auch Fehler auf. So folgte der nächste Ausbildungsblock mit den Fragen, wann, wie und wo man Fehler bei Techniken etc. sichtet bzw. optimal korrigiert.

Da Ju-Jutsu sehr vielseitig ist, wurden in der ersten Woche drei große Technikschwerpunkte auf Atemi-Techniken, Würfe sowie Bodentechniken inklusive Hebel mit den wichtigsten »Knackpunkten« gelegt. Gefolgt von der Kombination der verschiedensten Techniken unter dem Punkt »Komplexaufgaben« sowie freie Anwendungsformen.

Unterstützung für das Lehrteam
Das Lehrteam wurde unter der Woche von weiteren Spezialisten verstärkt bzw. unterstützt. So gab Verbandsarzt Dr. Roland Schachler einen Überblick in die Anatomie des Menschen sowie Sportverletzungen. Besonders spannend und intensiv wurde ein Einblick zu den verschiedensten Arten des Dopings und deren fatalen Folgen auf den Körper gegeben. Jens Nöding referierte zum Thema Duo und zeigte anhand der unterschiedlichen Duoserien die Vielfalt bzw. Kombinationsmöglichkeiten unseres Sports auf. Lothar Lehermeier verstärkte das Referententeam für Wettkampftechniken im Boden, bei Komplexaufgaben sowie den freien Anwendungsformen.

Das besonders sensible Thema sexualisierter Gewalt insbesondere im Kinder- und Jugendbereich wurde von Annemarie Besold aufgearbeitet. Als eine der Hauptinitiatorinnen des Erfolgsprojekts »Nicht mit mir« (Präventionsprojekt zur sexualisierten Gewalt) konnte Annemarie die Teilnehmer für dieses heikle und doch immer wieder präsente Thema sensibilisieren.

Als Trainer muss man nicht nur in der Praxis auf der Matte viele Qualifikationen und Fähigkeiten mitbringen, sondern außerhalb des Trainings vielen organisatorischen Dingen nachkommen. So gab Renate Reinhardt von der JJVB Geschäftsstelle einen Einblick in ihren Verbandsalltag und viele Hinweise, die Trainer bei Verwaltungsaufgaben wie zum Beispiel Weiterbildungsmaßnahmen, Stärkemeldungen, Lizenzverlängerungen und so weiter zu beachten haben und wie Dinge in der Geschäftsstelle schneller bearbeitet werden können, wenn die Trainer alles »richtig« machen.
Unter der Woche erhielt jeder Teilnehmer immer wieder ein Thema, zu dem er zum nächsten Tag eine Lehrübung ausarbeiten und vor einer Gruppe in Form eines regulären Trainings abhalten durfte. Hier gab es im Anschluss von den Teilnehmern und insbesondere der Referenten ein Feedback zum inhaltlichen Aufbau, der Körpersprache, der Mattenführung, der Gruppenführung sowie der allgemeinen Ausdrucksweise/Rhetorik.

Diese Praxis ist eine sehr wichtige Lernerfahrung für Traineranwärter, der leider bei vielen anderen Trainerausbildungen in der Praxis zu kurz kommt. Deswegen konnten sich die Teilnehmer glücklich schätzen, hier besonders gefordert und gefördert zu werden. Bei den Lehrproben unterstützte als Prüfer auch Klaus Röhler, der aus seiner jahrelangen Erfahrung den Teilnehmern ein Feedback geben konnte.

Fortsetzung folgt
Das war erst der Anfang der Trainerausbildung. Im Mai geht es zur ersten Zwischenprüfung mit schriftlicher Prüfung sowie einer längeren sowie vollständig ausgearbeiteten Lehrprobe, die für das Bestehen der Trainerlizenz notwendig sind. Darauf folgen weitere Ausbildungswochen bzw. Tage, ehe es zur Abschlussprüfung kommt. Wenn das Lehrteam weiter so viele hilfreiche Trainerinsidertipps zur Matten- und Gruppenführung etc. in den Lehreinheiten geben, dürften Mitte des Jahres wieder viele gut ausgebildete und motivierte Trainer für den Verband zur Verfügung stehen.

Selten eine so qualitativ hochwertige Ausbildungsreihe in Theorie und Praxis im BLSV erlebt. Macht Lust auf mehr. Alle, die mit dem Gedanken spielen, diese Ausbildung ebenfalls zu absolvieren: Seid in den Startlöchern für die nächste Ausbildungsreihe in 2018, denn die Teilnehmerplätze sind begrenzt.

Wie es in dieser Ausbildungsreihe weitergeht, werden wir Euch in den kommenden Wochen bzw. Monaten berichten.

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Text und Fotos: Dennis Buttler