Insgesamt waren 48 bayerische Starter/innen in den Kategorien BJJ/NeWaza, Fighting und Duo an den Start gegangen. Davon konnten 6-mal Gold, 4-mal Silber und 7-mal Bronze erkämpft werden.
Die „Bayern“ mischten mit guten Ergebnissen sehr oft im oberen „Treppchen-Bereich“ mit.
Im Fighting wurden insgesamt gute Kämpfe, bei starker internationaler Besetzung, gefochten.
Leider haben sich die Leistungen nicht immer in Medaillen gezeigt, aber dennoch gab es einige Goldmedaillen für das Bayerische Team. Einzelne Kämpfe wurden von den Landestrainern analysiert und in den nächsten Trainings aufgearbeitet.
Für die Altersklassen U14 bis U18 änderte sich nichts, das Turnier blieb wie sonst auch eine offene Deutsche Meisterschaft. Die Altersklassen U21 und die Herren und Damen wurden zusammengelegt und die Meisterschaft als Grand Slam Turnier ausgetragen.
Jenny Hartock (U16, - 57kg) errang den 1. Platz und prompt eine Einladung zur Sichtung ins Bundeskader.
Sebastian Glöckl (U18, -81 kg) gewann alle drei Kämpfe (gegen Frankreich und zwei Mal gegen Belgien) mit einem hohen Punktevorsprung und konnte sich durch seine technische Überlegenheit und seine sauberen Wurftechniken die Goldmedaille holen.
Finn Pfister (U18, - 73kg) fand leider nicht richtig ins Turnier und konnte seine Leistung aus den letzten Lehrgängen nicht abrufen. Er hat seine ersten beiden Kämpfe verloren und schied somit vorzeitig aus.
Für Vincent Jost (U16, -73kg) gab es einen Krimi in der Trostrunde, zuerst Hansokomate wegen Würgen, dann Rücknahme. Danach kämpfte sich Vincent auf 11:9 wieder in den Kampf. Dann kam die Handkante mit Kontakt zum Kopf, erneut ein finales Hansokomate. Somit schaffte er es auf Platz 5.
Jonathan Jost wurde eine Klasse höher (U14, - 55kg) gesetzt. Den Auftaktkampf gegen seinen LK-Kollegen Mues Lorenz gewinnt er vorzeitig mit Full House. Gegen den starken Iwan Braun findet er leider nicht in den Kampf und muss dieses Braun mit 15:7 überlassen. Als bester Bayerischer Kämpfer der Klasse erkämpft er sich Bronze.
Nach dem Titel auf der vergangenen Europameisterschaft in der Klasse -94kg ist der Landestrainer Lukas Bombik dieses Mal in der höheren Klasse angetreten und konnte sich nach drei vorzeitigen Full-House und einem deutlichen Punktesieg die Goldmedaille sichern.
Ihres Zeichens ebenfalls Landestrainerin, jedoch für die Jugend, trat Anja Guercke zusammen mit der U21-Athletin Viola Fritsche in der Klasse +70kg an. Beide konnten gegen Bianca Feichtlbauer (AUT) und Laura Müller (Bundeskader) gewinnen und somit war der Kampf zwischen den beiden Athletinnen schlussendlich dann auch der Kampf um Gold. Nach einem spannenden und taktisch geführten Kampf konnte sich Viola letztendlich durchsetzen und Gold gewinnen, somit Silber für Anja. Beide präsentierten sich in guter Form für die nahende WM.
In der extrem stark besetzten Klasse -77kg mit 22 Startern ging der Bundeskaderathlet Johannes Ausmüller an den Start. Nach zwei Siegen gegen Dänemark und Frankreich, musste er sich im Viertelfinale knapp dem späteren Drittplatzierten Yani (FRA) geschlagen geben. Nach einer anschließenden Niederlage gegen Schweden somit der gute 9. Platz.
Eigentlich noch in der U21 im Bundeskader, durfte Mila (Jamila Chatterjee) sich jetzt bei den Erwachsenen beweisen. Nach einem Freilos im ersten Kampf, anschließendem Sieg gegen Schweden, musste sie sich erst im Halbfinale der World-Games Teilnehmerin Bogers (NED) geschlagen geben. Im abschließenden Kampf um Platz 3 lieferte Mila eine große Leistung ab, ein kleiner Moment fehlender Aufmerksamkeit kostete sie letztendlich die Bronzemedaille, somit ein wirklich guter 5. Platz für Jamila.
Nach dem 4. Platz auf der EM in der Klasse +94kg ging Daniel Tarnofksy nun in der Klasse -94kg an den Start. Im ersten Kampf musste er sich nach guten Ansätzen doch gegen den Schweizer Schlittler geschlagen geben. Ein anschließender Sieg gegen Belgien brachte Tarnofsky die Möglichkeit um Bronze zu kämpfen, welchen er in der letzten Sekunde leider unglücklich verloren und somit einen 5. Platz erkämpft hat.
Die zweite Jugend-Landestrainerin Franziska Freudenberger konnte ebenso wie ihre Trainerkollegin nach einer starken Leistung mit Silber einen Fingerzeig Richtung WM abgeben. In der Klasse -63kg gewann sie in überlegener Manier ihre beiden ersten Kämpfe gegen Schweden und Frankreich und musste sich letztendlich nur knapp im Finale ihrer Bundeskaderkollegin Lilian Weiken geschlagen geben.
Die U18 Bundeskaderathletin Julia Köhler trat in der starkbesetzten Klasse -63kg an und wurde souverän Erste. Nach einem Freilos im ersten Kampf konnte sie die folgenden Kämpfe gegen Niederlande und Schweden deutlich für sich entscheiden, ebenso auch das Finale gegen Frankreich. Sie ist also top vorbereitet für die WM in drei Wochen.
Als Nachrückerin durfte sich Tabea Reiner in der World Games Klasse -70kg beweisen und lieferte eine gute Leistung ab. Gleich im ersten Kampf war die Österreicherin Fuhrmann ihre Gegnerin, die letztendlich nach anfänglichem Rückstand aufdrehte und vorzeitig gewinnen konnte. Nach einer weiteren Niederlage in der Trostrunde gegen eine deutsche Athletin steht somit ein 7. Platz zu Buche.
Zudem gingen die bayerischen Athleten/innen Rebecka Mues, Lornez Mues, Emilien Maier, Julian Waurig und Jannes Scharf an den Start. Sie konnten sich in ihr erstes internationales Turnier hineinschnuppern und erste Erfahrungen sammeln.
Im BJJ waren zwei Athleten aus Bayern am Start, Patrick Biessinger und Erik Enzelsperger.
Patrick Bissinger kämpfte bis 69 kg 2x gegen Israel. Es waren sehr starke Gegner, World-Games und IBJJF Sieger, leider hat Patrick gegen sie verloren.
Erik Enzelsberger stand in seinem ersten Kampf einem Gegner aus Rumänien gegenüber und gewann durch Submission (Armbar).
Seinen zweiten Kampf gegen die Schweiz und sein dritter Kampf gegen Belgien hatte er leider verloren. In den letzten Sekunden des Kampfes konnte der Gegner Erik mit einem Takedown zu Boden bringen und mit diesen Punkten, den Kampf gewinnen.
Auch bei den Duo-Athleten gab es einige Erfolge zu verzeichnen.
Vom JJVB starteten 11 Paare, davon fünf Paare beim Grand Slam. Für die bayerischen BK-Duo-Paare war es der Test für die anstehende WM im November. In der Mixed-Klasse startete unser Welt- und Europameisterpaar aus Niederroth, Julia Paszkiewicz und Johannes Tourbeslis. Souverän holten sie sich die Goldmedaille. Das Duo-LK-Paar aus Kottern-St.Mang (Sophie Richter / Johannes Gast) – neu in dieser Riege „Grand Slam“, erkämpfte sich als Neulinge mit guten Kämpfen einen sehr guten 5. Platz. Vor ihnen nur die Paare aus Belgien, Italien, Österreich. Deswegen zwar kein Edelmetall, aber ein Vermerk auf dem Sichtungszettel der Bundestrainer, um ggf. in der nächsten Saison das Ziel „Bundeskader“ zu erreichen.
Das BK-Duo Paar aus Niederroth (Laura Hofmann und Magnus Anslinger) rief, insbesondere im ersten Wettkampf, sehr gute Leistungen ab und belegte am Ende den 7. Platz. Für Laura und Magnus war das als U21er das erste internationale Grand Slam Tournier in der Erwachsenen Mixed Klasse.
Bei den Männern startete, ebenso aus Niederroth, das Paar Felix Paszkiewicz und Ian Butler, welches 2020 und 2021 eine Wettkampfpause einlegen musste. Sie hatten zwar schon beim Wiedereinstieg bei der Paris Open im Sommer 2022 den 2. Platz erreicht, aber bei der German Open, mit größerer internationaler Konkurrenz, war es schwieriger. Am Ende erkämpften sie sich die Bronzemedaille. Auch neu in der Riege Grand Slam, das Paar aus Rosenheim (Christian Meyer / Kilian Gantner). Solide erreichten sie einen 5. Platz.
In der Frauen Klasse sollte es auch für die Gschoßmann Schwestern aus Niederroth ein Test für die die WM-Teilnahme werden. Leider mussten sie kurz vor dem Start verletzungsbedingt absagen.
In den Altersklassen der German Open Regional musste aus organisatorischen Gründen das Frauen-BK-Paar der U18 aus Bergen (Veronika Koch-Sappl / Lisa Nigl) bei den U18 der Männer starten. Ein hervorragender Test für die WM. Mit guten Leistungen und Biss erkämpften sie sich die Silbermedaille.
In der U16 wurden drei Paare in einer Mixed-Klasse zusammengelegt. Souverän erkämpfte sich das Niederrother Paar (Laura Thon / Leni Aigner) die Goldmedaille und das Bergener Newcomer-Paar (Hannah Schleier / Vincent Koch-Sappl) die Silbermedaille.
In der U14, ganz neu und das erste Mal internationale Konkurrenz für das Paar Lena Glöckner / Constantin Göppel aus Esting. Ein dritter Platz und viel Erfahrung waren das Ergebnis.
Die Duos des JJVB sammelten für die Verbandswertung 2x Gold, 2x Silber und 2x Bronze.
Peter Günther; Info: DJJV; Bilder: DJJV