Duo-Wettkampf in Bayern – Eine Erfolgsstory

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Der Duo-Wettkampf hatte es in Bayern und Deutschland nicht immer leicht. Nach zwanzig Jahren gibt es aber nun keinen Zweifel mehr daran, dass es sich hierbei um eine anerkannte und anspruchsvolle Form des Ju-Jutsu Wettkampfes handelt. Die bayerischen Erfolge strahlten schon immer weit über den Freistaat hinaus. Und auch heute sind bayerische Duoka mit Leidenschaft und Leistung ganz vorne dabei.

 

Es war nicht immer leicht. Anfangs wurde die Wettkampfform des Duo kritisch und argwöhnisch beäugt. In den 1990er Jahren gab es im Wettkampfregelwerk einen großen Umbruch. Im Fighting wurde das Regelwerk komplett umgekrempelt und dem internationalen Regelungen der JJIF angepasst. Auch das Duo schaffte in dieser Zeit den Sprung von internationaler Ebene in die nationalen Verbände. Anfänglich spielte dabei die Musik vornehmlich in Frankreich und den Niederlanden. Jedoch ein deutsches Duopaar schrieb damals schon Geschichte. Markus Grimminger und Bernd Breuer begeisterten die Wettkampfrichter und Zuschauer. Mit umfangreicher Kampfsporterfahrung und viel Dynamik zeigte das Dillinger Duopaar, dass auch Bayern ganz oben bestehen kann. Bereits 1994 entschied sich der Ju-Jutsu Verband Bayern den Duo-Wettkampf zu fördern. Mit Vinzenz Oschmann wurde der erste Landestrainer verpflichtet. Und der Erfolg nahm seinen Lauf. Anfangs noch alleine, später mit Unterstützung eines Trainerteams. Heute sind Mike Blatt und Jens Nöding dabei. Beide langjährige erfahrene Duo-Trainer. Gerade im Jugendbereich boomt der Duo-Wettkampf immer noch. Rückläufig über die Jahre hinweg zeigt sich jedoch der Seniorenbereich. Die trainingsintensive Vorbereitung ist mit Hindernissen belegt und verlangt erhöhte Disziplin und Trainingswillen. Duo heißt zwei. Somit bedarf es immer einer Wettkampfpaarung. Einzeltraining hilft da nicht. Das Training nun mit Schule, Studium, Beruf und Familie in Einklang zu bringen ist eine große Aufgabe.

Die Erfolge hängen maßgeblich auch von der Vereinsarbeit mit ab. Die ersten deutschen Meister 1996 Karin Kraus und Hans Sperl vom TSV Oberhaching waren viel auf sich selbst angewiesen. Mittlerweile gibt es in vielen Vereinen gut ausgebildete Trainer und viel Engagement. Nicht selten findet man bei Meisterschaften früher äußerst erfolgreiche Wettkämpfer als Coach und Trainer am Mattenrand. Hier können die Athleten natürlich sehr gut von dem Wissen und den Erfahrungen profitieren. In Burghausen und Burgkirchen finden sich sehr starke Duo-Bastionen. Erheblichen Anteil tragen daran Andrea Pilzweger bis 2009 und Andrea Ordner bis heute. Beide lange Zeit bis hinauf auf europäische Ebene erfolgreich. Aber auch engagierte Trainer im Breitensport mit technischem Sachverstand und Fortbildungswillen können Erfolge feiern. Wie beispielsweise Adam Paszkiewicz vom SV Niederroth. Die ersten Kontakte knüpfte er bei einer Osterfreizeit der Ju-Jutsu Jugend. Dort waren Andrea Ordner und Andrea Pilzweger für eine Einheit Hinführung zum Duo-Wettkampf eingeladen. Adam kam auf den Geschmack und belegte in 2008 und 2009 die Trainereinheiten beim Bayernseminar. Darauffolgend trainierte er mehrere Jugendpaare in seinem Verein. Mittlerweile sind die Niederrother Duoka auf deutscher und internationaler Ebene mit vorne dabei. Sehr gut funktioniert dabei die Zusammenarbeit mit den Landestrainern. Nicht nur regelmäßige Kaderlehrgänge sondern auch das Training vor Ort sind Elemente der ganzheitlichen Athletenbetreuung im Duo-Wettkampf. Mittlerweile hat sich ein vereinsübergreifendes Netzwerk gebildet, so dass sich Trainer und Athleten immer wieder austauschen können. Basis bieten hier auch die Kaderlehrgänge, die vornehmlich in der Spotschule Oberhaching stattfinden. Die Kaderlehrgänge sind stets gut gefüllt. Ein Beleg für die hohe Leistungsdichte in den Vereinen. Seit 1994 haben sich einige Vereine herauskristallisiert, aus denen viele Duo-Athleten hervorgegangen sind. Z. B. TV Burghausen mit 24, SV Esting mit 16 und TSV Bergen mit 14 Duoka. Unerreicht bis heute ist die Leistungsbilanz des TV Burghausen mit 39 ersten Platzierungen auf nationaler Ebene. Jüngster Verein mit einem Nachwuchsteam ist TSV Kottern Sankt Mang im Allgäu. Die Duopaarung Katharina Müller und Sophie Altstetter nahmen zunächst an einem Einweisungstraining teil. Als beide kurz darauf an der Clubassistentenausbildung teilnahmen entstand eine Freundschaft zu einem Estinger Duopaar. Auch ihr Trainer Thomas Schäffler hatte Fortbildungsbedarf. So arbeiten sich alle drei vorwärts. Die Steigerung der Erfolge lassen sich an den besuchten Meisterschaften ablesen.

Um den Vereinen und Athleten mehr Trainingsmöglichkeiten anzubieten wurden in ganz Bayern Stützpunkte eingerichtet. Das umfangreichste Programm bietet dabei das Leistungszentrum Süd in Burghausen. Aber auch in Bad Staffelstein, Esting und Bergen wird vereinsübergreifend und motiviert trainiert. Als weitere Maßnahme zur Förderung wird seit dem Jahre 2000 jährlich ein Duo-Förderpreis ausgelobt. Die finanzielle Unterstützung fördert den Trainingsbetrieb und Aufbau des Wettkampfes.

Zuletzt sei noch einmal auf Markus Grimminger und Bernd Breuer vom TV Dillingen verwiesen. Als Duoka der ersten Stunde legten sie eine beachtliche Wettkampfkarriere an den Tag. Nach ihrer gut siebenjährigen Wettkampfphase ereilte beide der Ruf ins Bundestrainerteam des DJJV. Seit 2000 betreuen beide nun die Bundeskader mit großem Erfolg. Die Titelgewinne bis hinauf auf internationale Ebene machten beide zu den erfolgreichsten Duo-Trainern weltweit.

Beste Zuarbeit leistet dabei der bayerische Cheflandestrainer Duo, Vinzenz Oschmann. Mit den vielen Erfolgen in mittlerweile über zwanzig Dienstjahren, dürfte er der erfolgreichste Landestrainer weltweit sein.

Der Ju-Jutsu Verband Bayern blickt voller Stolz und Anerkennung auf den Duo-Wettkampf in Bayern. Die Bilanz kann sich sehen lassen. Bis einschließlich 2013 erreichten die bayerischen Duoka  95 Titel bei Deutschen Meisterschaften und den German Open. Weiterhin sechs Titel beiden Junioreuropameisterschaften, zwei bei Juniorweltmeisterschaften, zwei Europameisterpaare
und vier Weltmeisterpaare. Auch weiterhin wird sich der Verband mit seinen Trainern bemühen optimale Voraussetzungen für den Duo-Wettkampf in Bayern zu schaffen. Es gibt noch viel zu tun. Zwar hat die Wettkampfform Duo deutlich an Popularität gewonnen, jedoch gibt es in vielen Vereinen und bei einigen Trainern noch Vorbehalte. Immerhin ist der Duo-Wettkampf mit Präzision und umfangreichem Training verbunden. Wer das jedoch auf sich nimmt, erliegt im Regelfall der Faszination und Freude der wettkampfmäßigen Technikdemonstration. Übrigens, die Trainingsmodelle im Duo eignen sich sehr wohl zum Techniktraining im Breitensport. Der Beweis wird wieder einmal mehr beim großen Jubiläumslehrgang am 12.07.2014 in Hilpoltstein erbracht. Alle Landestrainer, Bundestrainer und Mitglieder des bayerischen Lehrteams werden dort zeigen, was das Ju-Jutsu alles bietet. Wir freuen uns auf das Große Fest.

 

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Matthias Riedel
Medienreferent
Ju-Jutsu Verband Bayern e. V.