Trainingslager Pula 2018: Dan-Vorbereitung für Aktive mal anders 

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Pula. 2018 war es wieder soweit. Der Ju-Jutsu Verband Bayern (JJVB) hatte unter der Federführung von Vizepräsident Roland Köhler, Wettkampfreferent Lothar Lehermeier und dem ehemaligen Landestrainer Jörn Meiners wieder ein Trainingslager im Ausland (Kroatien) ausgeschrieben.

 Im Jahr 1990 begann die Geschichte des bayerischen Trainingslagers im Ausland. Damals hatte der Landestrainer Roland Köhler die Idee, eine Dan-Vorbereitung für Wettkämpfer und Wettkampftrainer anzubieten, die das ganze Jahr über mit Wettkampfvorbereitung beschäftigt sind und nicht genügend Zeit haben, sich vernünftig auf den Dan vorzubereiten. Parallel dazu wurde damals schon eine Wettkampfgruppe mitgenommen, die mit der Dan-Gruppe zusammen in Italien trainierte.

Das Format hatte sich über die Jahre so gut entwickelt, dass aus den anfänglichen 25 Personen zwei große Reisebusse mit fast 100 Leuten wurden. Als im Jahr 2000 der Euro kam und Italien sehr teuer wurde, hat der damalige Landestrainer Jörn Meiners das Trainingslager nach Pula in Kroatien verlegt, da hier ein sehr emsiger Judoverein mit einem tollen Dojo ansässig ist. Und das ist immer noch die wichtigste Voraussetzung für ein Trainingslager.

Wiederbelebt, weil das Bayernseminar ausfiel
Jörn hatte auch 2018 noch immer Kontakt zum Trainer Dean Ilic in Pula, der mittlerweile Nationaltrainer der Männer im Kroatischen Judoverband ist. Als dieses Jahr das Bayernseminar, das ebenfalls für Wettkämpfer eine komprimierte Dan-Vorbereitung gestattete, ausfallen musste, war es nach elf Jahren Pause schnell geschehen, das Dojo in Pula zu buchen und die Ausschreibung fertig zu machen. Da diese recht spät kam, konnte leider die angepeilte Teilnehmerzahl von 50 Personen nicht erreicht werden. Letztlich wurden es 32 Personen, davon knapp 25 Aktive. Spontan fuhr man dann mit drei Kleinbussen anstelle eines Reisebusses nach Pula. Ein paar Teilnehmer reisten selbst an. So konnte das Trainingslager in Istrien, dem wunderschönen Zipfel im Westen Kroatiens, beginnen.

Vier Stunden Training täglich
Das erste Training war für Mittwochvormittag angesetzt. Vier Stunden wurde insgesamt täglich trainiert. Die Trainer der Fighting Gruppe wechselten von Einheit zu Einheit. Da die Organisatoren das Glück hatten, so viele hochkarätige Kämpfer und Trainer an Bord zu haben, wurde das Training nie langweilig. So zeigte World Games-Siegerin Theri Attenberger ihre Spezialwürfe, die vielfache Weltmeisterin und Chef-Landestrainerin Carina Neupert demonstrierte den Schulterwurf in allen Varianten. Weltmeisterin und Landestrainerin Franzi Freudenberger zeigte Schenkelwurf, Landestrainer Christian Bold machte den Teilnehmern vor, wie man die Matte perfekt ausnutzt. Der mehrfache Juniorenweltmeister Simon Attenberger stellte seine Fähigkeiten am Boden unter Beweis und Juniorenweltmeister Lukas Bombik führte gekonnt Atemi-Kombinationen vor. Unter Chefbundestrainer und dem Vize-Präsidenten des JJVB Roland Köhler kämpften die Teilnehmer taktisch, Lobo Lehermeier machte den Teilnehmern Übergänge in den verschiedenen Parts schmackhaft und Bundestrainer Jörn Meiners hatte das Thema Atemi-Kombinationen.

Die Dan-Gruppe, die in der Teilnehmer-Zahl variierte (einige gingen des Öfteren zum Fighting), wurde von Lothar Lehermeier geleitet, der von Christian Bold, Roland Köhler und Jörn Meiners unterstützt wurde. Die ersten vier Tage war hier noch »Brandy« Brandmann vor Ort, der mit seinem Wohnmobil spontan zur Gruppe stieß und ebenfalls die Dan-Leute mit seinem Können beglückte.

Erstmals mit Kyu-Prüfung
Anders als früher gab es keine extra Dan-Prüfung. Die Prüflinge möchten im Dezember die reguläre Prüfung des JJVB mitmachen. Im nächsten Jahr ist angedacht, wieder eine komplette Prüfung in Kroatien zu stellen.

Dafür wurde zum ersten Mal auch eine Kyu-Vorbereitung samt Prüfung angeboten. Drei Ju-Jutsuka stellten sich der strengen Kommission, die aus genauso vielen Personen bestand. Roland Köhler (8. Dan), Lothar Lehermeier (6. Dan) und Jörn Meiners (6. Dan) prüften Patrick Schurtz (LKS Gerolzhofen) zum 5. Kyu, Lea Haupt (LKS Gerolzhofen) zum 2. Kyu und Lukas Schraudt (SV Oberdürrbach) zum 1. Kyu. Die Prüfung war sehr gut und so konnten alle drei am letzten Tag des Trainingslagers ihre neuen Gürtel entgegennehmen.

Gemeinsamer Spaß abseits der Matte
Im Training wurde viel Schweiß vergossen. Es wurde aber natürlich auch sehr viel gemeinsam unternommen, so dass die Woche viel zu schnell vorbei ging. Es wurde ein gemeinsamer Volleyballabend zelebriert. Das Kolosseum, das die Römer vor rund 2000 Jahren in Pula errichtet hatten, war am Donnerstagabend Schauplatz von Gladiatoren-Kämpfen, die sich die Bayerischen Ju-Jutsuka natürlich nicht entgehen ließen. Eine Gruppe ging noch zum Paintball, während ein anderer Teil die tolle Hafenstadt Rovinj besuchte. Ausflüge nach Pula in die historische Altstadt mit ihrem sehenswerten Markt waren an der Tagesordnung, ebenso wie die vielen Strandbesuche mit Klippen-Springen, Stand-Up-Paddling und Schnorcheln.

Am Ende der Woche waren sich alle einig, dass das Trainingslager wieder fester Bestandteil des bayerischen Ju-Jutsu Terminkalenders werden muss.

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Bericht und Fotos: Jörn Meiners