Paris Open 2019: Gold für bayerische Athleten

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Paris. Für die bayerischen Fighter und Duoka waren die Paris Open 2019 im Grand Dome, der neuen Halle des französischen Ju-Jutsu Verbandes, eine gelungene Vorbereitung für die weitere Saison. Der Fighter Simon Attenberger sowie die Duoka Felix Paszkiewicz &  Ian Butler holten Gold.

Die DJJV-Bundestrainer Christopher Müller (BJJ), Steffen Heckele, Roland Köhler (jeweils Fighting), Bernd Breuer und Markus Grimminger (jeweils Duo), die mit einem Teil des Bundeskaders angereist waren, waren mit dem Abschneiden und der Formkurve ihrer Athleten ausnahmslos zufrieden.

Fighting: Gold für Simon Attenberger
Simon Attenberger (-77 kg) hat sich inzwischen bei den Senioren etabliert und konnte seine Klasse gewinnen. Dies war zugleich sein erster großer Titel bei den Senioren. Simon war taktisch sehr gut vorbereitet, im Part 1 explosiv und schnell sowie im Part 2 sehr clever. Bundestrainer Steffen Heckele: „Simon ist eine Hoffnung für große Medaillen.“

Für Lukas Bart (- 85 kg) war es sein erster internationaler Start als Athlet des DJJV. Mit seinem Kampfgeist zeigte er viel Potential und machte Hoffnungen, sich mittelfristig bei den Senioren zu einem Medaillenkandidaten zu entwickeln.

Franziska Freudenberger (-63 kg) fand dagegen in Paris nicht zu ihrem gewohnten Kampfstil.

Duo: Gold für Felix Paskiewicz und Ian Butler
Aus Bayern waren drei Duo-Paare am Start: Julia Paszkiewicz & Johannes Tourbeslis (SV Niederroth), Sabrina & Sarah Gschossmann (TSV Burgkirchen) und Felix Paszkiewicz &  Ian Butler (SV Niederroth). Sie starteten in den Klassen Duo mix, Duo women und Duo men.

Felix & Ian kämpften mit neun weiteren Duo Paaren aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich und Niederlande. Nach einem Freilos in der ersten Runde kämpften sie zuerst gegen das Duo Paar aus Frankreich (Calle/Rey). Auf Grund einer Fehlentscheidung des Mattenkampfrichters in der B-Serie zu Ungunsten von Felix & Ian musste der Wettkampf nach einem positiven Ausgang des Einspruchs des zuständigen Bundestrainers beim Kampfgericht wiederholt werden. Trotz der extremen Anspannung konnten Ian & Felix den Wiederholungskampf für sich entscheiden. In ihrem zweiten Wettkampf, dieses Mal gegen das zweite Team aus Frankreich (Boulamoy/Guianant), steigerten Felix & Ian ihre Performance noch einmal, gewannen souverän und zogen ins Finale ein.

Am späten Nachmittag begann der Finalkampf. Felix & Ian kämpften gegen das Duo Paar aus Belgien (Geschwister Lodens), das zurzeit den Platz zwei der Duo men Weltrangliste belegt.

Angefeuert durch das Team Deutschland haben sie einen sehr spannenden, dramatischen und ausgezeichneten Wettkampf geliefert. Nach der A Serie führten sie mit einem Punkt Vorsprung. In dem ersten Angriff der B Serie verletzte sich Felix am Kopf (Platzwunde oberhalb der linken Augenbraunen).  Der Kampf musste unterbrochen werden. Felix wurde von dem medizinischen Team der Paris Open versorgt, konnte mit bandagiertem Kopf vor Ablauf der Verletzungszeit die Matte betreten und weiterkämpfen. Die B Serie wurde mit einem Gleichstand abgeschlossen. Trotz der Verletzung holten Felix & Ian in der C Serie ihre ganzen Reserven und Register und gewannen mit 0,5 Zähler Vorsprung. Felix & Ian haben mit der gewonnen Goldmedaille wieder beweisen, dass sie ein Weltklasseihre Duo Paar sind, das auch unter extremer Belastung sich behaupten kann.

Auch Sabrina & Sarah hatten ihren Wettkampftag am Samstag. Sie kämpften mit acht weiteren Duo women Paaren aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, Niederlande und Polen.

In ihrem ersten Wettkampf kämpften sie voll motiviert gegen das Duo Paar aus Frankreich (Baudens/Goutin).  Leider war der zweite Angriff der A Serie nicht optimal ausgeführt, was zu einer gesamten Abwertung der Serie führte. Den Punkteunterschied Konnten Sabrina & Sarah trotz aller Bemühungen nicht aufholen. Schade! Ihren zweiten Wettkampf haben sie kampflos gewonnen, da das zweite Duo Paar aus Deutschland (Birn/Sturm) nicht angetreten ist.

Den  Kampf um Einzug ins kleine Finale haben Sabrina & Sarah souverän gegen das Paar aus Polen (Lechowicz/Wowra) gewonnen.

Im Kampf um die Bronzemedaille stand  ihnen am späten Nachmittag das Duo Paar aus Belgien (Decrop/Dams) gegenüber. Beide Paare wollten gewinnen und zeigten sehr gute Leistungen. Nach der C Serie ging die Bronzemedaille an das belgische  Duo-Paar. Sarah & Sabrina belegten den guten fünften Platz und konnten weitere wichtige Erfahrungen für ihre weitere internationale Wettkampfkariere mit nach Hause nehmen.

Die Goldmedaille ging an das Paar aus Österreich (Schwester Becirovic), Silber an das weitere Deutsche Paar (Schwester Ittensohn), die zweit Bronzemedaille an das Duo Paar aus den Niederlanden (Roussey/Van Rijn).

Julia & Johannes kämpften dann am Sonntag. In der Duo Klasse mix waren insgesamt zehn Paare am Start (Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande und Österreich). Wie bei Ian & Felix und  Sarah & Sabrina wurde im sogenannten Doppelpoolsystem gekämpft.

Durch das Freilosverfahren hatten Julia & Johannes keinen Vorrundenkampf und haben in ihrem ersten Wettkampf gleich um den Einzug ins Halbfinale gekämpft. Hier stand sie dem gut bekannten und sehr starke Paar aus Belgien (Decrop/ Lodens) gegenüber.

Dank einer sehr eindrucksvollen und starken A-Serie konnten Julia & Johannes die Führung übernehmen und in den Serien B/C ausbauen. Sie gewannen mit zwei Punkten Vorsprung.

Im Kampf um Einzug ins Finale mussten Julia & Johannes gegen das erfahrene Duo Paar aus Österreich (Käfer/Rejzek) kämpfen. Den spannenden Wettkampf konnten Julia & Johannes ebenfalls für sich entscheiden. Sie zogen nach 2018 zum zweiten Mal in ihrer Duo Karriere ins Finale der Paris Open ein.

Kurz vor 16:00 Uhr traten Julia & Johannes im Finale gegen das Duo mix Paar aus Frankreich (Baudens/ Clairet). Beide Paare standen sich sehr motiviert und voll Siegeswillen gegenüber. Im Hintergrund standen ihnen die französischen und deutschen Zuschauer als Verstärkung mit  Anfeuern bei. Beide Paare zeigten in der A Serie ausgezeichnete Leistung. Das Französische Paar führte mit einem halben Punkt Vorsprung. In der B Serie überzeugten beide Paare erneut. Die Punkterichter werteten die Franzosen jedoch mit 1,5 Punkten mehr.

In der C Serie zogen Julia & Johannes alle verfügbaren Reserven, überzeugten die Punkterichter und am Ende gab es einen Gleichstand. Nun ging es in die Verlängerung, in der die A Serie wiederholt werden musste. Beide Paare gaben Alles, um zu gewinnen. Es war eine ausgezeichnete Darbietung des Duo Wettkampfs. Am Ende fiel die Entscheidung zu Gunsten der Franzosen. Julia & Johannes gewannen die Silbermedaille. Trotz der anfänglichen Enttäuschung freuten sich Julia & Johannes bei der Siegerehrung über ihre insgesamt vierte Medaille seit 2016 bei der Paris Open.

 

DJJV und Adam Paskiewicz / Fotos: Roland Köhler