Prüfung

  • Ju-Jutsu-Verband Bayern e.V.
    Karin Kraus
    Bahnhofstraße 43
    82152 Planegg

  • 089 / 15 70 42 43

Prüfung

Im Ju-Jutsu gibt es ein Graduierungsystem analog den japanischen Kampfkünsten. Schülergrade werden als Kyu-Grad bezeichnet und gehen über die Gürtel-Farben weiß – gelb – orange – grün – blau – braun. Den schwarzen Gürtel bezeichnet man als Dan-Grad – hier gibt es wiederum 5 Stufen (1. – 5. Dan) die durch Prüfung zu erreichen sind. Weitere Graduierungen (6. – 10. Dan) können ausschließlich für besondere Verdienste im Ju-Jutsu ehrenhalber verliehen werden.

Prüfungsreferent Michael Guttner

Kata

Kata im Ju-Jutsu-Verband Bayern e. V.

Kata ist ein wichtiger Bestandteil des Ju-Jutsu. Unterrichtet und geprüft werden im Ju-Jutsu die beiden als traditionell bezeichneten Kata „Kime No Kata" sowie „Kodokan Goshin Jutsu". Hinzugefügt wurde im aktuellen Prüfungsprogramm die sogenannte „EBo No Kata", eine moderne Eigenkreation der beiden holländischen Budoka Mario den Edel und Wim Boersma („EBo"). Geprüft werden Teile einer dieser drei Kata als Wahlbestandteil des Prüfungsfaches „Anwendungsformen" zum 1., 2. und 3. Dan. Ab dem 4. Dan ist jeweils eine dieser drei Kata (vollständig) oder wahlweise eine freie Darstellung zu zeigen. Schon von daher ist es sinnvoll, sich frühzeitig, durchaus bereits in den Kyu-Graden, mit den traditionellen Kata im Ju-Jutsu zu beschäftigen, um dann in den unteren Dan-Prüfungen eine echte Wahlmöglichkeit für das Prüfungsfach „Anwendungsformen" zu haben. Für die Prüfung zum 4. oder 5. Dan ist auch eine sogenannte freie Darstellung zugelassen, die sich in ihrer Form an einer klassischen Kata orientiert und nach bestimmten Kriterien erstellt und bewertet wird. Diese Bewertungskriterien finden sich im Downloadbereich.

Kata bedeutet wörtlich: „Form" und kann als „eine Reihe grundlegender Formen und Bewegungen" verstanden werden. Eine Kata ist also eine vorgegebene Folge ausgewählter Techniken und Bewegungsabläufe. Wichtige technische und geistige Prinzipien und Wirkungsweisen werden in Reinform unter idealisierten Verhaltensweisen trainiert und dargestellt (Quelle: Muneto Sonoda, Bushido und seine geistigen Hintergründe, Budo in heutiger Zeit, Band 6, Seite 50.)

Gerade für fortgeschrittene Ju-Jutsuka ist es ausgesprochen lohnend, sich mit den traditionellen Kata zu beschäftigen. Abgesehen davon, dass für die Ausführung der Kata die volle Technik gefordert wird, schult Kata die wesentlichen Prinzipien des Budo. Gerade die beiden traditionellen Kata im Ju-Jutsu, die ihrem Ursprung nach als Formen der Schulung in Selbstverteidigung und realem Kampf entwickelt wurden, enthalten und vermitteln damit die Schlüsselkompetenzen für erfolgreiches Handeln in der Selbstverteidigung, die jeder Technik zugrunde liegen.

Eigentlich kann man nicht früh genug mit dem Kata-Training beginnen. Neben dem Vertiefen der Technik werden Konzentration, Aufmerksamkeit und Fokus (Jap. „Zanshin"), stimmige Bewegung mit richtigem Timing und Abstand zum Partner (Jap. „Maai"), Durchsetzungskraft und Entschlossenheit (Jap. „Kime"), effiziente und intelligente Bewegung (Jap. „Seiryoku Zen'yō") geschult. Die beiden grundlegenden Budo-Prinzipien Flexibilität und Anpassungsfähigkeit (Jap. „Ju") sowie Gleichgewichtbrechen (Jap. „Kuzushi") sind ebenfalls wesentlicher Bestandteil der Schulungsform Kata.

Kata lernt man nicht aus Büchern und Videos. Wer Kata lernen möchte, wendet sich dazu am besten an gut ausgebildete Ju-Jutsu-Lehrerinnen und -Lehrer, den Kata-Beauftragten oder andere fortgeschrittene Ju-Jutsuka des JJVB, die als Kata-Lehrer zur Verfügung stehen. Allen Prüflingen, die zum 4. oder 5. Dan anstehen, kann nur geraten werden, spätestens ein Jahr vor der Prüfung intensiv mit dem Kata-Training zu beginnen, und den Übungsverlauf immer wieder vom Kata-Beauftragten oder dem Prüfungsreferenten korrigieren zu lassen.

Die Demonstration einer traditionellen Kata in einer hohen Dan-Prüfung ist die höchste Herausforderung, der sich ein Prüfling stellen kann. Es bedeutet einerseits, sich vollkommen der vorgegebenen Form der Kata zu unterwerfen, und andererseits, diese Form zu meistern, und in dieser vorgegebenen Form vollendete Bewegungsqualität, Präzision, mentale Stärke und Disziplin sowie das tiefe Verständnis der Prinzipien zu demonstrieren. Kata ist tatsächlich das Meisterstück einer Prüfung zum 4. und 5. Dan. Wer die Alternative einer freien Darstellung wählt, muss diesem hohen Anspruch mit seiner Ausarbeitung und Darbietung in gleicher Weise gerecht werden.

Dr. Florian Seidl, Kata-Beauftragter JJVB
Dr. Michael Guttner, Prüfungsreferent JJVB

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