Oberhaching - Wie horizonterweiternd eine Ju-Jutsu Trainerausbildung sein kann, und wie überraschend vielseitig unser Sport ist, das konnten 18 Ju-Jutsuka in der ersten Aprilwoche in der Sportschule Oberhaching am eigenen Leib erfahren.

Angereist bei strahlendem weiß-blauem Wetter wurde für manche schon der Horizont um ein fränkisches und österreichisches Rot erweitert. Doch auch die beiden Ausländer, die Nicht-Bayern, wurden trotz bestehender Sprachbarriere (O-Ton: „Ist hier jemand der bayrischen Sprache nicht mächtig?“) relativ schnell integriert.

Dass Ju-Jutsu ein breites Spektrum abdeckt, wurde uns in dieser Woche nach und nach bewußt gemacht. Vom Minutenlauf bis zum Überlebenstraining, vom Sauna-Aufguß-Lehrgang bis zum geselligen Abend beinhalteten diese Tage alles, was ein zukünftiger Trainer (bzw. Trainerin) in der zukünftigen Praxis einmal brauchen wird. Dass dabei natürlich der Spaß nicht zu kurz kam, lag vor allem auch an den lebendigen Beispielen der Kursleiter, allen voran Lehrreferent Andi Hötzinger und Sven Wiedemann. (Wie war das mit dem Feuerwehrmann, der nackt die Pooldance-Stange runterrutscht? – So manche Kopf-Bilder bleiben uns wohl ewig mit dem Seitstreckhebel verbunden.)

Aber auch die weiteren Referenten und Referentinnen taten ihr Bestes, um selbst trockene Themen in lockerer Form rüberzubringen. Wir wurden mit Kuchen bestochen, durften Tai-Chi-Fächertanz ausprobieren und auch für die weibliche Kursteilnehmerin wurden beim medizinischen Vortrag einige ansehnliche Reize geboten.

Überrascht waren dann alle, mit wie vielen verschiedenen Hilfsmitteln man ein Training abwechslungsreicher gestalten kann. Hundespielzeug, Quitschente, Bierdeckel und vor allem viel Klebeband wurden locker in die Stunden integriert.

Hebel und Würfe, Schnelligkeitstraining und Stundenaufbau, Übungsstunde schreiben und so einiges mehr ließen in dieser doch sehr angefüllten Woche so manchen Kopf qualmen. Als dann die Ju-Jutsu-Brücke geschlagen war von Fighting über SV bis Duo war wirklich das komplette Spektrum abgedeckt. Da bleibt dann nur die Frage offen, was die zweite Woche noch so alles bringt.

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Berthold Grönert