Artikel im Mühldorfer Anzeiger vom 14.02.2014
Stärke macht stark
Gars - "Nicht mit mir! Starke Kinder schützen sich vor Gewalt!" lautet das Motto mehrerer Selbstbehauptungskurse, die zurzeit im "Judo Dojo 90" des TSV Gars für die Grundschüler der dritten und vierten Klasse stattfinden. Trainerin Chris Rau, 1. Dan in der Ju Jutsu Abteilung des VfL Waldkraiburg, ermittelt den Kindern mit viel Elan und Begeisterung altersorientiert theoretisch und vor allem praktisch, wie Gefahrensituationen erkannt, vermieden oder gemeistert werden können.
"Ich trau mich was!" Der "Bruchtest" mit Fichtenholzbrettern war der Höhepunkt zum Abschluss des Selbstbehauptungskurses mit Trainerin Chris Rau vom VfL Waldkraiburg. Foto basler
Annemarie Besold, Zweite Konrektorin an der Joseph-von Eichendorff-Schule und ebenfalls in der Ju Jutsu Abteilung des VfL Waldkraiburg engagiert, hat das entsprechende Kooperationskonzept der Deutschen Sportjugend und der Jugendleitung im Ju Jutsu Verband maßgeblich mitentwickelt.
Sie ist auch als Ausbilderin bei Lizenzkursen für die vom Bundesministerium für Senioren, Frauen und Jugend geförderte Maßnahme bundesweit unterwegs. "Kinder, brauchen eigene Konzepte um sie gegen Gewalt zu stärken, selbstbewusster zu machen und im Notfall entsprechende Techniken parat zu haben", so Annemarie Besold, gehe also um Generalprävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung.
Da Kinder gegen Erwachsene im Regelfall keine Chance haben, wird bei den Selbstbehauptungskursen in Gars zunächst darüber gesprochen, wie gefährliche Situationen von vorneherein zu vermeiden sind. Darüber hinaus übt die Trainerin mit den Schülern selbstbewusstes Auftreten. Angreifer kann man zum Beispiel mit Abwehrhaltung, festem In-die-Augen-Schauen oder geschrienen Aufforderungen wie "Lass mich in Ruhe" verunsichern und zum Gehen bewegen.
Aber die Kursteilnehmer werden auch angeleitet, wie sie sich im Fall eines Angriffs und tatsächlicher Gewaltanwendung verhalten können, zum Beispiel bei der Abwehr von Klammergriffen oder durch richtiges Fallen. Und auch die "Tigerkralle" kann ein letztes Mittel sein, um die Chance des Davonlaufens zubekommen. Letztlich gehe es immer auch darum etwas zu tun, mit dem der Angreifer nicht rechnet. Immer wieder übte man das Gelernte auch in Rollenspielen, und zusätzlich kamen auch Strategien zur Konfliktlösung mit Gleichaltrigen zur Sprache.
Am letzten Tag sind immer auch die Familienmitglieder eingeladen, sich ein Bild von den geübten Lerninhalten zu machen. "Ohne ihnen Angst zu machen oder ihre Unbefangenheit zu nehmen, unterstützt das Training die Kinder dabei, starke Persönlichkeiten zu werden und trägt so dazu bei, sie nicht zu Gewaltopfern werden zu lassen", erklärte Chris Rau jetzt beim Abschluss der Kurse für die dritten Klassen.
Die Rückmeldungen vor allem auch von den Eltern fielen äußerst positiv aus. ba
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